Mittwoch, 28. Januar 2009

Bücher und Pseudotageslicht

Die schlaflosen Nächte nehmen in leztzer Zeit wieder zu, um diese nicht vor mich hin grübelnd, vollkommen sinnlos da liegend zu verbringen, begann ich wieder, mich intensiv mit dem fremdgeschriebenen gebundenem Wort zu beschäftigen.

Da mir nicht der Sinn nach Literatur stand, die im Endeffekt nichts bereit hält, was meine Seele füttert oder mich tiefgehend fasziniert, legte ich die normalen Werke
(ich versuchte mich ein wenig an "Eragon", habe zwei Bücher der "Elfenritter"-Triologie hinter mir)

schnell wieder bei Seite und suchte die Bücher aus meinem Regal von denen ich wusste das sie mir immer wieder etwas bieten werden, egal wie oft ich sie mir einverleiben werde.
Von mal zu mal offenbaren sie mir neue, andere Dinge. Oder anders formuliert, nehme ich immer etwas anderes aus ihnen mit als beim Mal zuvor.

Körperzeit, ist so ein Buch. Don DeLillo, von ihm werde ich wohl auch nur dieses eine Werk jemals in die Hand nehmen, obwohl gerade dieses eine, jenes ist, welches von den Kritikern in der Luft zerrissen wurde, da es eben einfach anders ist.
Fremd, unnormal, nicht so wie man es von ihm erwartet hatte, nicht so logisch und gebügelt wie seine Werke zuvor. Ja fast wortkarg groteskt, jedoch nur was das Geschriebene betrifft.

>>Es lag in der Luft. Es lag in der Pause im Kielwasser seiner Bemerkung vor acht, zehn, zwölf Sekunden. Etwas Belangloses.<<
>>Du teilst die Sonntagszeitung auf, endlose identische Druckzeilen mit Menschen, die irgendwo
in den Worten leben, und sie seltsame, zurückgehaltene Wirklichkeit von Papier und Druckerschwärze driftet eine Woche lang durch das Haus, und wenn du eine Seite anschaust und eine Zeile von der nächsten unterscheidest, zieht sie dich hinein, um die halbe Welt werden Menschen gefoltert, die eine andere Sprache sprechen, und du unterhälst dich mehr oder weniger unkontrolliert mit ihnen, bis zu merkst, dass du das tust, und dann hörst du auf und siehst, was gerade vor dir steht, zum Beispiel ein halb volles Glas Saft in der Hand deines Mannes.<<

Ich zehre aus dem Ungeschrieben, aus dem was da ist aber was offen bleibt.
Ich lächze nach dem Sinn nach der tiefgreifenden Bedeutung, die dieses Buch für mich ausstrahlt.
Nicht jedes Mal aufs Neue wähle ich dieses Buch aus dem Stapel der Erwählten als erstes, weil ich darin keinen größeren Sinn sehe, sondern weil ich mir vollkommen bewusst bin das es etwas gibt, in diesem Buch was meine Seele und meinen Geist nährt und sie nicht langweilt.
Ob es nun Laurens Körperkunst ist, die mich immer wieder aufs neue fasziniert oder der kleine Mann, der unbeachtet in einem alten Haus neben zwei, dann einem Menschen lebte, ignoriert, doch irgendwie wahrgenommen und spontan entdeckt und ausgesaugt.
Es ist ein Buch, geschrieben wie ich denke, wie ich fühle. Anders, zum Teil sogar gesellschaftsuntauglich, unpassbar, eigenartig, komisch.
Tief in mir bewegt es etwas, fesselt mich, so wie es ein jedes Buch tun sollte was es wert genannt werden möchte gelesen zu werden.

Warum ich auf den Inhalt nicht genauer eingehe?
Weil es hier nichts zur Sache tut. Den Inhalt erfährt man, wenn man das Buch liest.
Eine Beschreibung zum Inhalt findet man, wenn man dem netten Link, etwas oberhalb folgt.
Ist man nun gewillt sich mit diesem Buch zu beschäftigen, wäre eine von mir gebrachte Inhaltsangabe wohl eher hinderlich, da jeder den Inhalt des Buches auf seine Art und Weise entdeckt, ihn anders versteht, ihn anders sieht, fühlt, wiedergeben würde.

Pseudotageslicht....

Ein wundertolles Wort. Wie kam ich darauf...?!
Der Medizinmann den ich Gestern aufsuchte riet mir, mich auf Grund meines nicht wirklich positiven körperlichen Befindens, sehr zu schonen. Da die mehr als großflächige Plantarfasziitis auch nicht wirklich viel Handlungsspielraum zulässt Momentan, tue ich das auch so gut mir möglich.

Ein Grund warum mein Tag heute auch erst um 9 Uhr begann, mir fehlte einfach die Kraft und das Schmerzmittel (welches im Wohnzimmer lag und ich im Schlafzimmer). Irgendwann (um Neun Uhr) raffte ich mich, dann ja doch auf und begann den Tag schleichend.
So weit, so gut, worauf ich hinaus wollte war ja das Pseudotageslicht.

Mir fiel zum Nachmittag hin dann auf, das ich doch noch mal einkaufen sollte und wenn Möglichkeit noch bei leichter Sonneneinstrahlung.

Die Betonung liegt jedoch wirklich auf leicht und somit, da es Mittlerweile eher Abend als Tag war, nannte ich die letzten paar bewölkten Strahlen Licht, welche vom Himmel kamen, Pseudotageslicht.

Passend würde ich sagen. Also zumindest meiner Meinung nach, denn so wirklich als Tageslicht kann man diese letzten Versuche, noch etwas Erleuchtung auf die Erde zu senden ja nicht bezeichnen.



Pandora

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